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E10 ... Teller-Tank-Konflikt

****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
E10 ... Teller-Tank-Konflikt
Nach dem schwachen Start des E10-Kraftstoffs an den Tankstellen und dem "Benzin-Gipfel" am Veilchendienstag kocht die Diskussion wieder hoch:

Darf man diesen teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellten Kraftstoff "ökologisch" nennen? Wo er doch Nahrungsmittel verbrennt, um es verkürzt zu sagen? Und ist eine Moraldiskussion hier sinnvoll?

Tatsache ist, dass bereits jetzt in Dritte-Welt-Ländern beispielsweise Kraftstoff-Mais angebaut wird, der in der eigenen Nahrungsmittelproduktion fehlt. Hungern drüben für die Autobahn hier?

Doch ist dieses Argument nicht auch ein alter Hut, angesichts der Tatsache, dass seit Ewigkeiten Kaffee und Kakao "echten" Nahrungsmitteln in der Dritten Welt den Platz stehlen? Ist die Moraldiskussion vielleicht künstlich, weil eine Ökoinitiative von Rechts selbst von Grünen vermeintlich schlecht gemacht werden muss?

Freue mich auf eure Meinung! *g*
******_bu Frau
49 Beiträge
Tempolimit...
und sparsame Motoren zu entwickeln wäre sinnvoller.
********aine Paar
3.219 Beiträge
Ohne jede moralische Wertung!
Hier (auch bei uns im sehr ländlichen Raum) wird klassische Landwirtschaft radikal auf industrielle Pflanzen- und Tierprodukton umgestellt. Dabei verändert sich die Naturlandschaft rasend schnell und nicht zum Besseren. Getreidemonokulturen zur Strohgewinnung (das Korn ist nebensächlich), Wiesen zu Silagegrasproduktion und Maismonokulturen fangen an, das Land zu prägen. Gülle wird aus Holland und der Cloppenburger Schweinebarone Gegend dazugekauft, um her in Fermentern Biogas zu erzeugen...

Und weil die Böden in Teilen der NL und Niedersachsens so kaputtgedüngt sind, dass nur noch Mais darauf Erträge bringt...

Das wird hier in einigen Jahren genau so sein!

Dabei sind die Tiere als Fleischlieferanten wie das Getreide - fast schon Nebenprodukte. Die Gülle und der Mist sind interessant!

Sie werden zusammen mit Maissilage und Stroh bzw. Heuanteilen benötigt, um mit der Gülle und dem Mist die Fermenter zur Biogassproduktion anzufeuern.

Da sind Bio-Kraftstoffe und die geplanten nachwachsend schnellen Pflanzen wie bestimmte Weidenarten oder schnellwachsende Pappeln zu Hackschnitzelproduktion für alterntive Energieerzeugung nur eine weitere Seiten der gleichen Medallie. Erdölderivate aus Zuckerrüben und Getreide und künftig Genkartoffeln zur Stärkeproduktion für die Nicht-Nahrungsmittel-Industrie tun ein Übriges!

All das wird sehr hoch und im gigantischem, industriellen Maßstab durch Steuermittel gefördert. Durch die Förderung dieser politisch gewüschten Idustriezweige kann ein Bauer bis zum Zehnfachen an Förderung abgreifen, wie durch normale Nahrungsmittelprduktion. Aber auch Konzerne (dahinter oft Anleger- und Fondsgesellschaften)greifen nach diesen Fördermilliarden und kaufen Bauern von ihrem Land runter und bieten - wohlgemerkt aus Steuermitteln! - Pachtsummen für Land, die bei konventoinellen Landwirten zum Höfesterben führen ... bei alternativen Landwirten auch, nur halten die aus ethisch Gründen und aufgrund anderer Wirtschaftsformen ohne die extreme Fremdkreditaufnahme herrkömmlicher Betriebe oft länger durch!

In 10 bis 15 Jahren könnten so die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen im wesentlichen internationlen Großkonzernen gehören, die dann nur noch Pflanzenanbau für Biosprit für die Schwellenländer und die asiatischen Wirtschaftsnationen betreiben und dorthin ihre Produkt - made in Germany! - verkaufen, währen für die eigene Lebensmittelproduktion für unsere Bevölkerung kein Raum mehr bleibt.

Da heißt es dann Nahrungsmittel im Ausland kaufen...

... und auch Hungersnöte in Deutschland bw. der EU werden denkbar ...wenn nicht politisch rasch umgesteuert wird!

Das wird dann wie jetzt schon in Afrika oder Teilen Südamerikas bzw. Asiens: Pflanzenproduktion für den Energiehunger anderer Staaten und die eigene Bevölkerung hungert...

... hier!
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Also doch besser auf fossile Brennstoffe setzen? Wenn ich an die im Münsterland beginnende Exploration nach Erdgasresten denke, deren Gewinnung nur mit einem dichten Netz an Bohrtürmen und Chemikalien im Grundwasser erkauft werden kann, dann freue ich mich geradezu über die Biogasanlagen und den ganzen (wenig hübschen) Mais allüberall.

Denn eins steht fest: Nachwachsende Rohstoffe pusten nur das CO2 in die Luft, das sie kurz vorher daraus entnahmen. In der Bilanz wird es nicht mehr CO2. Fossile Rohstoffe liefern uns dagegen das Treibhausgas CO aus der entfernten Vergangenheit dazu.
also prinzipiell dreht sich mir auch der Magen um, wenn ich daran denke, daß irgendwo Leute nichts zu essen haben, nur damit ich mit dem Auto fahren kann.

Aber die Sache hat eine Kehrseite.
Die EU subventioniert brachliegende Flächen in Europa mit vielen Milliarden Euro, nur damit die Bauer darauf nichts anbauen, und wir den Butterberg und Milchsee abbauen.

Deshalb mein Fazit: Wenn man gezielt diese Flächen nutzt, die sonst nur brachliegen würden, so hätte ich kein Problem damit.
Des weiteren kann ich mir nicht vorstellen, daß die Energiebilanz von Biosprit aus Südamerika so gut aussieht. Ich kann nicht glauben, daß die noch positiv ist.
Wenn man sich die Energiebilanz eines Biomasse Kraftwerks in Deutschland ansieht, ist diese nur positiv, wenn die Anbauflächen im Umkreis von 50KM liegen. Naja, und bei Südamerika sind das dann wohl doch etwas mehr, oder?
********aine Paar
3.219 Beiträge
Es geht dabei nicht nur um CO2...
...sondern um Monokulturnachteile (von wegen ein bischen Mais...) und die intensive Vergiftung von Böden, Vorflutern und des Grundwassers... hier!

Die Alternative kann nur in fortschrittlichen technischen Entwicklungen und Energieeinsparungen bzw. der maximalen Resourcenschonung liegen!

Wenn ich daran denke, was an Gebäudesanierungsprogrammen alles runter gefahren wurde... und was da an Altbausubstanz noch energetisch zu sanieren wäre... einschließlich der oftmals als Energieverbrauchsschleuder funktionierneden öffentlichen Gebäude... - da ließe sich noch riesig viel machen!

Und es muss sich am Bewußtsein der Menchen noch sehr viel ändern... zugunsten von Energieeinsparung und Resourcennutzung.

Wenn Grund und Boden erstmal in der Hand von auf Gewinnmaximierung ausgerichteten internationalen Konzernen sind - und den Geiern, die dahinter stecken... - na dann gute Nacht Marie!

Und es wird nicht heißen Maismonokulturen dort... und keine Bohrungen und Förderung fossieler Energieträger hier...

Es wird "Sowohl als auch!" heißen... zur Gewinnmaximierung! Alles andere anzunehmen oder, dass es um Alternativen geht... wäre m.E. recht naiv (ohne damit persönlich jemandem zu nahe treten zu wollen...)!
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Wenn Grund und Boden erstmal in der Hand von auf Gewinnmaximierung ausgerichteten internationalen Konzernen sind - und den Geiern, die dahinter stecken... - na dann gute Nacht Marie!

Geht nur mir der Gedanke im Kopf herum, dass das, was die Nordafrikaner gerade zeigen, nicht auch wir hier könnten? Dass wir dank des Internets erstmals eine schlagkräftige Waffe gegen die Multis in die Hand bekommen?
********aine Paar
3.219 Beiträge
@ Lt_Uhure
Das mit den Energiebilanzen aus Südamerika (und anderen Ländern...) funktioniert nur, weil dort Teile der Bevölkerung völlig entrechtet werden und Naturschutz gar keine Rolle mehr spielt...

Da arbeiten korrupte Politiker mit Landbaronen und der Großindustrie perfekt zusammen und hinterlassen verbrannte Erde...

Und hier interessiert es die wenigsten Menschen...

By the way: Und wenn ich dann sehe, wie völlig unsinnig teils gerast wird und riskant überholt, um an der nächsten Ampel einen Platz weiter vorne in der Schlange zu stehen... dann ist Energie noch viel zu billig!
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
also prinzipiell dreht sich mir auch der Magen um, wenn ich daran denke, daß irgendwo Leute nichts zu essen haben, nur damit ich mit dem Auto fahren kann.

Müsste sich nicht ebenso der Magen umdrehen, weil Leute nichts zu essen haben, nur damit wir Kaffee und Schokolade konsumieren können? Von Kaffee und Kakao wird ebensowenig jemand satt, wie von Biosprit-Sonnenblumen.
********aine Paar
3.219 Beiträge
@ Trigon
... das mit dem "Auf die Straße gehen!" hat hier vor 20 Jahren mal funktioniert... Ansonsten ht Deutschland noch keine revolution vernünftig und aus eigener Kraft geschultert...

Ein Teil der Bevölkerung staunt heute noch und der Rest hat sich mit Brot und Spielen (DSDS, Jungelcamp, Guttenberg-Hype etc.) bestens eingerichtet! Geht doch eigentlich ganz gut so!

Und wenn da ein Schild steht: "Das Betreten der Rasenfläche ist verboten!", hält sich in Deutschland eh fast jeder dran!

Das wird nix mit ernstaften Demos in Deutschland...

... machen nur Minderheiten und die werden von der Politik (siehe Stuttgart 21 und Anti-Castor) kriminalisiert!

Daz zweite Land Europas, in dem niemals eine Revolution stattfinden kann, heißt?
Müsste sich nicht ebenso der Magen umdrehen, weil Leute nichts zu essen haben, nur damit wir Kaffee und Schokolade konsumieren können? Von Kaffee und Kakao wird ebensowenig jemand satt, wie von Biosprit-Sonnenblumen


also ich bin ehrlich...und oute mich...
ich kaufe nur fair gehandelten Kaffee. Ich stehe voll und ganz hinter diesem System. Somit mach ich was Gutes....hoffe ich.



By the way: Und wenn ich dann sehe, wie völlig unsinnig teils gerast wird und riskant überholt, um an der nächsten Ampel einen Platz weiter vorne in der Schlange zu stehen... dann ist Energie noch viel zu billig!

naja...ich würde das nicht soo eng sehen...das Auto verbraucht nur einen ganz geringen Anteil des Energiebedarfs. im Vergleich zum Gesamtverbrauch von Öl liegt das irgendwo bei weit unter 5%.
Der Verbrauch für Heizung und Elektrizität ist wesentlich höher.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Das wird nix mit ernstaften Demos in Deutschland...

Genau das glaube ich eben nicht!


Und wenn da ein Schild steht: "Das Betreten der Rasenfläche ist verboten!", hält sich in Deutschland eh fast jeder dran!

Das Gegenteil ist der Fall. Polizisten werden aufgerüstet, weil sie von der Bevölkerung immer weniger ernst genommen werden. Widerstand gegen die Staatsgewalt ist heute Alltag.


... machen nur Minderheiten und die werden von der Politik (siehe Stuttgart 21 und Anti-Castor) kriminalisiert!

Das Kriminalisieren muss man aushalten. Gaddhafi kriminalisiert die Opposition auch.


Gerade Stuttgart 21 (ein vergleichsweise unwichtiges Projekt) und der Fall Guttenberg zeigen die Macht, die wir nun haben.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
ich kaufe nur fair gehandelten Kaffee. Ich stehe voll und ganz hinter diesem System.

Könnte es dann vielleicht auch fair gehandelten Kraftstoff-Mais geben?
********aine Paar
3.219 Beiträge
Resourcenschonung
Wir kaufen auch normalen Kaffee, auch von Aldi, weil der nächste Kirchenladen so weit weg ist, ansonsten aber gerne und viel bei Erzeugern direkt hier in der Umgebung.

Und Erdbeeren, Himmbeeren oder Spargel müssen jetzt noch nicht sein...

Mich stört auch weniger das schnelle Fahren - das mache ich selber leidenschaftlich gerne..., sondern dieses Beschleunigen, um kurz danach wieder scharf abzubremsen... Da wäre mehr vorrausschauend Fahren gefragt.

Es geht auch nicht um Spaßvermeidung und Ökofundamentalismus... sondern um mehr Bewußtsein. Das muss am Anfang stehen, sonst wird jede Aktion nur das Spielfeld einiger weniger...

5 % Energieeinsparung wären schonmal verdammt viel... und ein guter Beginn (5 % Einsparungen beim Verkehr, bei der Produktion, bei der Elekrizität, beim Heizen...)!

Und Stuttgart21... da rüstet der Bund wohl eher auf, weil die Politik den Bürger nicht mehr Ernst nimmt...

... und die Länder ihre Polizeien abrüsten. Da wird zuviel auf den Schultern der Polizie aausgelassen (durchaus von beiden Seiten...). Aber nicht umsonst ertönt ja auch der Ruf, die Bundeswehr vollumfänglich auch im Inneren einsetzen zu dürfen!
Könnte es dann vielleicht auch fair gehandelten Kraftstoff-Mais geben?

im Prinzip schon, doch sind da nur die Großen am Werk, und die haben kein Interesse daran.
Des weiteren wäre dann der ökologische Nutzen dahin. Siehe meine Ausführung zur Energiebilanz.
**********henke Mann
9.638 Beiträge
In Westafrika...
... gibt es zahlreiche Flächen, die von Subsistenzlandwirten genutzt werden, und auf denen sich mit wenig kostenintensiven Methoden die Nahrungsmittelerträge noch steigern ließen. Weiter vorn wurden die Brachen in Europa erwähnt. Ich zweifle also an, dass eine Erhöhung der Biomasseproduktion zwangsläufig eine Nahrungsmittelknappheit und Nahrungsmittelverteuerung zur Folge hat.

Was ich nicht anzweifle, ist, dass keine Ausrede bescheuert genug ist, um die Preise hochzutreiben, dass sehen wir gerade in der Argumentationskette mit Nordafrika. (Der nächste Volksaufstand zur Ölpreiserhöhung erfolgt übrigens im Mai in Saudi-Arabien *zwinker*.)

Was ich sogar noch eher sehe, ist dass die Verteuerung der Importe aus den USA und aus der EU Landwirtschaft in Afrika endlich lohnend gestaltet - die oben erwähnten Subsistenzbauern sind es deswegen, weil sie mit ihren Produkten häufig mit den billgen Importen nicht konkurrieren können (Beispiel: holländische Kartoffeln kosten in Guinea die Hälfte des Preises der einheimischen Kartoffeln, Reis aus Asien ist ein Drittel günstiger als einheimischer Reis).
Die Einkünfte der Bauern wiederum versetzen diese nunmehr in die Lage, Steuern zu zahlen, auf mittlere Sicht können wir uns dann Migrationsverhinderungssubventionen (nichts anderes sind Entwicklungshilfegelder) sparen.

Meine Meinung.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Des weiteren wäre dann der ökologische Nutzen dahin. Siehe meine Ausführung zur Energiebilanz.

Es würde schon genügen, wenn die CO-Bilanz stimmt. Und das täte sie bei fair gehandeltem (wie bei unfair gehandeltem) Kraftstoff-Mais.

Warum machen wir uns diese Energiegedanken gerade bei einem eigentlich guten Ansatz - Vermeidung von fossilen Brennstoffen? Und nicht auch beim Kaffee/Kakao/etc? Perfektion im ersten Anlauf zu erreichen, kann keiner erwarten. Aber die richtigen Ideen nicht kleinreden und -hacken, das fände ich wichtig.

Ein Freund von mir findet die Windenergieanlagen schlimm. Weil sie den Boden verfestigen. Viele Meter um den Mast herum. (Andere beklagen Vögel, die in den Rotoren verunfallen.) Ist es nicht vermessen, so gar keinen Preis für Ökoideen zahlen zu wollen?
Sorry...aber Leute die solche Sachen an Windenergie bemängeln sind weltfremd.
Den würde ich als erstes den Strom abstellen, das wäre dann nur konsequent.

Windenergie find ich die perfekte Sache. so eine Offshoreanlage stört nur ein paar Sandwürmer im Wattenmeer.

Frag doch mal Deinen Freund, ob er wieder im Mittelalter leben will, ohne Krankenhaus, U-Bahn, Zug etc....
Denn nur das wäre logische Konsequenz, wenn man auf deren Einwände eingehen würde.

Ich habe mich so oft mit solchen angeblichen Umweltbewußten Leuten rumärgern müssen.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Frag doch mal Deinen Freund, ob er wieder im Mittelalter leben will, ohne Krankenhaus, U-Bahn, Zug etc....

Nee, will er nicht. Er findet Atom-Energie am besten. Keine Immissionen. Äh... hat er Recht... bis zum nächsten GAU. Und unter Nichtbeachtung der Lagerungsproblematik. Und unter Nichtberücksichtigung der "unerheblichen" radioaktiven Immissionen in der Umgebung des Kraftwerks.
********aine Paar
3.219 Beiträge
Guter Beitrag!
Da ist einiges dran...

... nur liegen hier Flächen brach, weil es auch dafür kräftig Subventionen gibt (und sich Böden teilswiese erholen müssen)!

Sofern die Subventionen für Energiepflanzenanbau die der herkömmlichen Produktion oder der Stillegung übertreffen, wird dort Energiepflanzenanbau betrieben (wenn es nicht andere, zb. gesetzliche Vorschriften zur Brachlagepflicht gibt...)...

Das sind die Marktgesetze, die man sich anders reguliert vorstellen kann, aber Marktgesetze anzweifeln...? Dabei ist den bauern noch nicht einmal ein Vorwurf zu machen. Da heißt es wachsen und mitmachen oder weichen...

Zitat:

"Ich zweifle also an, dass eine Erhöhung der Biomasseproduktion zwangsläufig eine Nahrungsmittelknappheit und Nahrungsmittelverteuerung zur Folge hat."

Zitat Ende

Zwangsläufig ist das nicht, das wäre zu simpel, aber die Gefahr halte ich für sehr hoch! Die bisherigen Erfahrungen mit Energiepflanzenanbau in der "3ten Welt" zeigen leider, dass dies durchaus ein Risikopotential ist. Und es gibt keinen Grund für mich, warum sich internationale Großkonzerne in Europa oder Afrika ethischer verhalten sollten...
********aine Paar
3.219 Beiträge
Der "guter Beitrag" bezog sich auf...
In Westafrika!

mc
********aine Paar
3.219 Beiträge
Das Problem ist,
... das viele Menschen nur noch sehr komplex auf Einzelaspekten rumdenken, anstatt das Ganze zu sehen, geschweige denn zu begreifen als System kommunizierender Röhren...!

Das mit dem Vogelschlag bei Windkraftanlagen ist mittlerweile Schnee von vorgestern...

Und die Bodenverdichtung spielt in der bioaktiven Bodenschicht nur vorrübergehend eine Rolle. das läßt sich wirklich leicht korrigieren. In den metertiefen Schichten spielt es nur bedingt für das grundwassermanagement eine Rolle... aber so tief wird das gar nicht nennenswert verdichtet!
Also umd das mal klarzustellen...ich habe an sich auch nichts gegen Atomstrom.
Man sollte die ganze Diskussion nur mal ehrlich führen, auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten.

1. seit 40 Jahren subventioniert der Bürger den Atomstrom.
in form von Kosten für die Endlagerung, Polizeieinsatz beim Transport
etc etc...
2. die Endlagerung wird komplett dem Bürger/Steuerzahler aufgedrückt

Wenn man die Konzerne verpflichten würde, die Kosten für die Endlagerung von 100.000 Jahren!! zu übernehmen, und dafür Rückstellungen zu bilden, dann ist der Atomstrom auf einmal nicht mehr so billig. Wenn dieses Geld da ist, sollen sie meinetwegen weitere AKW´s bauen. Was die Sicherheit angeht, lieber hab ich die Dinger in Deutschland als im Osten. Und in Deutschland hab ich keine Angst vor einem GAU, wer schonmal in so einem Ding war, der weiß daß da alles doppelt und dreifach ausgeführt ist. Nicht wie in Russland.

Ergo, da eine Rückstellung betriebswirtschaftlich natürlich vollkommen Blödsinn ist, werden sich die Konzerne hüten, auch nur 1 Euro in solche Projekte zu stecken. ---> Ziel erreicht.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Und in Deutschland hab ich keine Angst vor einem GAU, wer schonmal in so einem Ding war, der weiß daß da alles doppelt und dreifach ausgeführt ist.

Oh du Unwissender. Ich habe in den Semesterferien beim Bau auf so einem Ding gearbeitet, und ich habe den Pfusch gesehen... angefangen von sicherheitsrelevanten nicht eingebauten Materialien, die die Arbeiter privat besser gebrauchen konnten, bis hin zu aus Spaß in dünnen, sicherheitsrelevanten Leitungen untergebrachten Zigarettenkippen. Und mein Cousin ist Projektingenieur für Kernkraftwerke... er sagt als absoluter Insider der Sicherheitstechnik, dass unsere Generation einen GAU mitten in Europa, vermutlich sogar in Deutschland erleben wird. Wenn wir die Dinger nicht endlich stilllegen.
Also....die Tatsache, daß wir noch keinen GAU hatten, würde ich darauf zurückführen, daß wir unsere Sache gut machen.

Und die Probleme, die sich jetzt im Moment bei den Kraftwerken auftun, sind zu einem großen Teil durch die Politik hausgemacht.

Auch da bemühe ich wieder den betriebswirtschaftlichen Ansatz, nicht daß ich ein BWLér wäre (ich hasse diese Typen), aber man muß diese Leute mit ihren eigenen Waffen schlagen.
Die Regierungen der letzten Jahre haben sich nie für eine klare Richtung entschieden. Abschalten ja, nur wann, oder doch nicht...
naja...immer hin und her. Deshalb haben die Konzerne keine Planungssicherheit, und sind nicht bereit Geld in die Hand zu nehmen.

Demnach wird immer nur das Nötigste gemacht, und das geht auf Dauer nicht gut. Wenn wir entsprechende Auflagen machen würden, mit ganz klaren Laufzeiten, dann gibt es eine Kosten-Nutzen-Analyse und dem entsprechend wird dann investiert oder nicht.

Unser Problem ist halt einfach, daß solche Themen nicht sachlich besprochen werden können. Das verhindert schon alleine diese ewige Hetze und Unsachlichkeit der politschen Linken.
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